Montag, 25. März 2024

Unterkunft Müllerstraße kann bezogen werden

Nach einer kurzen Umbauzeit kann nun die Unterkunft auf dem ehemaligen Telekom-Areal in der Müllerstraße 12/1 bezogen werden: Bis zu 42 Geflüchtete wird die Stadt Friedrichshafen dort nach und nach unterbringen können, bis die dort geplante Wohnbebauung umgesetzt ist. Die Nachbarschaft wurde bereits informiert.
Drei Männer am Edelstahltisch, im Hintergrund Spülbecken
Hans-Jörg Schraitle, Amtsleiter Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, Haris Mehmedovic vom Amt für Soziales, Familie und Jugend und Bürgermeister Dieter Stauber in der Gemeinschaftsküche im Untergeschoss.

Die Unterkunft bietet im Erdgeschoss Einzel-, Doppel- und Drei-Personen-Zimmer, das Obergeschoss eignet sich aufgrund der Raumaufteilung auch für flexiblere Belegungen. Die Stadt plant daher – abhängig von den zugewiesenen Personen – eine gemischte Belegung: Im Obergeschoss können Familien und Gruppen untergebracht werden, während im Erdgeschoss alleinstehende Männer wohnen sollen. 

Das Betreuungskonzept sieht eine zentrale Ansprechperson mit einem Stellenanteil von 50 Prozent für die Müllerstraße vor. Die Unterkunftsbetreuung trägt für die Bewohnerinnen und Bewohner Mitverantwortung, ist zuständig fürs Konfliktmanagement und auch für die Einhaltung von Regeln, wie etwa Hausordnung und Brandschutz. Unterstützt wird die Unterkunftsbetreuung von einer hauswirtschaftlichen Kraft (40 Prozent), die die Bewohnerinnen und Bewohner begleitet und unterweist, etwa bei Ein- und Auszügen, und die auf Sauberkeit und Funktionstüchtigkeit der Ausstattung achtet. 

Zur Unterstützung der Integration wird ein Integrationsmanager spätestens ab 1. Mai vor Ort sein und zwei bis drei Mal pro Woche eine feste Sprechstunde anbieten. Zudem sorgt das Integrationsmanagement für eine individuelle und niederschwellige Sozialberatung und -betreuung der Geflüchteten. Für die städtischen Mitarbeitenden wurde im Gebäude ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen und ein Besprechungsraum eingerichtet. 

Mitte Oktober 2023 hatte die Stadtverwaltung erstmals über die Unterkunftspläne in der Müllerstraße in einer öffentlichen Veranstaltung informiert. Der Gemeinderat hat dem Vorhaben dann in der folgenden Sitzung zugestimmt und die Anmietung des Gebäudes beschlossen. Der notwendige Umbau erfolgte durch den Eigentümer Betz BauPartner GmbH. Die monatliche Gesamtmiete inklusive Nebenkosten beträgt rund 12.200 Euro. Die Anmietung ist zunächst für fünf Jahre geplant – mit der Option einer Verlängerung, falls sich das geplante Neubauvorhaben auf dem Areal verzögern sollte.

Am 20. November 2023 hat der Gemeinderat außerdem dem Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Telekomareal Müllerstraße“ mehrheitlich zugestimmt. Das rund 9.500 Quadratmeter große Gelände soll zukünftig als gemischt genutztes Quartier für Wohnen, Gewerbe, Büros und soziale Einrichtungen genutzt werden. Betz BauPartner will in drei neu zu errichtenden Gebäuden unter anderem 96 Wohnungen erstellen.

Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden – wie bereits in der Bürgerinformation zugesagt – über den nun geplanten Bezug informiert und zu einem Vorab-Besichtigungstermin eingeladen. Mit dem Bezug der Unterkunft wird zudem ein „Runder Tisch“ eingerichtet, an dem auch Kirchen, Vereine und Bildungseinrichtungen einbezogen werden sollen.

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