SWSee übernimmt PV-Anlage auf Schulzentrum Ailingen
20 Jahre ist so etwas wie das Rentenalter für PV-Anlagen. Denn dann endet deren gesetzliche Förderung, viele Anlagen werden dadurch unrentabel. Das Stadtwerk am See, die Stadt Friedrichshafen und die Solardach Ailingen GbR zeigen, wie es besser geht: Nach dem Auslaufen der Förderung kam die Bürgergesellschaft auf das Stadtwerk zu, um eine Lösung für den Weiterbetrieb der Bürgersolaranlage auf dem Dach des Schulzentrums Ailingen zu suchen.
Das Ergebnis: Das Stadtwerk hat im Juli die bestehende PV-Anlage übernommen und liefert den erzeugten Strom – rund 23.000 Kilowattstunden jährlich – direkt an die Stadt. Etwa 95 Prozent des Stroms werden direkt in der Realschule Ailingen verbraucht, nur ein kleiner Teil ins öffentliche Netz eingespeist. Damit erzeugt die Anlage nicht nur Strom aus Sonnenkraft, sondern entlastet auch das Netz spürbar. „Der Strom hat hier kurze Wege, so macht PV doppelt Sinn“, bringt es Dr. Marius Wöhler, Bereichsleiter Energiesysteme beim Stadtwerk, auf den Punkt: „Auch das ist ein Beitrag zur Energiezukunft: eine technisch noch intakte Anlage über das Förderende hinaus weiter zu betreiben.“ Wöhler bescheinigte auch der GbR, die Anlage 20 Jahre „mit Herzblut“ betrieben und in einem technisch einwandfreien Zustand überlassen zu haben. Markus Eisele und Sabine Wetzel, Geschäftsführer der Solardach Ailingen GbR, freuen sich für die Mitgesellschafter, dass das damalige Bürgerprojekt in der Pionierzeit der Photovoltaik zu einem guten Abschluss gekommen ist und die Anlage weiterhin Strom aus der Sonne liefert.
Die Stadt Friedrichshafen als Träger des Ailinger Schulzentrums hat mit dem Stadtwerk für den „Sonnenstrom“ einen Stromliefervertrag abgeschlossen. „Diese Lösung zeigt, wie wir mit klugen Konzepten und einer guten Partnerschaft zwischen Bürgern, Stadt und Stadtwerk eine auf den ersten Blick unrentable Anlage weiter betreiben können“, sagt Fabian Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen: „Ein weiterer Baustein für praktischen Klimaschutz in unserer Stadt.“
Quelle: STADTWERK AM SEE