Mittwoch, 15. Oktober 2025

3D-Stadtmodell: Friedrichshafens digitaler Zwilling online

Die Stadt Friedrichshafen hat ein digitales 3D-Stadtmodell erstellt. Der digitale Zwilling bildet die reale Stadt in der digitalen Welt ab und ist ab sofort online einsehbar. Er ermöglicht Simulationen, die Durchführung von Studien und dient der Veranschaulichung und Klärung bei Bebauungsfragen.

Stadtansicht von oben
Die Stadt Friedrichshafen hat ein digitales 3D-Stadtmodell erstellt, das Simulationen und Studien ermöglicht sowie der Veranschaulichung und Klärung bei Bebauungsfragen dient. (Bild: Stadt Friedrichshafen)

Die Stadtverwaltung hat mit der Software Plexmap von Geoplex ein digitales 3D-Stadtmodell von Friedrichshafen erstellt. Basis des 3D-Modells ist eine Bestandsaufnahme durch eine Befliegung im Frühjahr 2024. Dabei wurden neben einem Senkrechtluftbild auch Schrägluftbilder aufgenommen. Diese ergeben in Kombination mit einem Laserscan und einem daraus abgeleiteten Geländemodell ein 3D-Modell, dass die Wirklichkeit maßstabsgetreu abbildet. Das dreidimensionale Modell ist online unter https://3d.friedrichshafen.de und die Schrägluftbilder mit 360-Grad-Ansicht sind online unter https://fn.geoplex.de/v/oblique abrufbar.

„Anhand des digitalen 3D-Stadtmodells können Bauvorhaben und mögliche Alternativen realitätsnah veranschaulicht werden“, sagt Erster Bürgermeister Fabian Müller. „Das stellt einerseits eine große Hilfestellung bei der Beratung der Bauherren dar und ermöglicht der Häfler Bürgerschaft andererseits, städtebauliche Planungen einzusehen und zu verfolgen“, so Müller weiter.

Realitätsnah und browserbasiert

Im Sinne einer möglichst realitätsnahen Darstellung wurden Gebäudedaten als Klötzchen-Modell vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg ergänzt. Diese enthalten Kennzeichen wie die Gebäudehöhe, die Dachform – die generalisiert durch typische Dachformen nachgebildet wird – oder die Adresse. Auch die Fassaden werden mit Elementen wie Türen und Fenstern realitätsnah dargestellt. 

Zur Aufwertung des 3D-Stadtmodells wurde außerdem auf Grundlage des Baumkatasters die dreidimensionale Darstellung der Vegetation integriert. Hierdurch werden Bäume hinsichtlich ihrer Art und Größe differenziert abgebildet. An Waldstandorten und Bachläufen wurde eine generalisierte Vegetation eingebunden. Darüber hinaus wird auch die Lage am Bodensee und das Alpenpanorama wiedergegeben.

Veranschaulichung und Simulation

Das 3D-Stadtmodell ist browserbasiert und benötigt zur Betrachtung keinerlei zusätzliche Software. Es erlaubt Schrägansichten im 45-Grad-Winkel, 3D-Drehung und Messungen. 

Für den Gestaltungsbeirat Friedrichshafen stellt es eine entscheidende Hilfestellung bei der Beratung im städtebaulichen Kontext dar. Anhand des dreidimensionalen Modells der Stadt können Neubebauungen simuliert und etwa Neubaugebiete mit etwaigen Alternativen dargestellt werden. Der Häfler Bürgerschaft bietet es somit die Möglichkeit, städtebauliche Planungen nachzuvollziehen und zu begleiten. Bei der Beratung der Bauherren kann anhand des 3D-Modells die Bestandsbebauung im Umfeld aufgezeigt und das Einfügen in den Bebauungszusammenhang verdeutlicht werden. Zudem vereinfacht es der Stadtverwaltung die Beurteilung von Baugesuchen. 

Des Weiteren können durch integrierte Tools Schatten- und Sichtbarkeitsstudien sowie Befliegungs- und Begehungssimulationen durchgeführt werden. Weitere integrierbare Inhalte sind die Erstellung eines Solar- und eines Gründachkatasters, Überschwemmungs- und Verkehrssimulationen sowie Sensortechniken zur Abfrage und Analyse der Lärm und Luftqualität in Friedrichshafen.

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