Donnerstag, 25. Mai 2023

Spatenstich für das Wohnbauprojekt Ittenhausen Nord

Der offizielle Spatenstich gab den Startschuss für den Neubau von zwei Wohngebäuden mit Tiefgarage im Baugebiet Ittenhausen Nord. Dort entstehen bis Ende 2024 zwanzig Wohnungen auf vier Geschossen. Außerdem entsteht ein Quartiersbüro mit rund 200 Quadratmetern.
Eine Gruppe von Personen mit Spaten in der Hand
Es kann losgehen: Der Spatenstich setzt den Startschuss für das Wohnbauprojekt in Ittenhausen Nord: (von links) Siegfried Waidmann (Oberbauleiter F.K. Systembau), Andreas Lipp (Ortsvorsteher Ailingen), Angelika Drießen (Ortschaftsrätin Ailingen), Fabian Müller (Erster Bürgermeister), Wolfgang Kübler (Leiter des Stadtbauamtes), Johannes Faller (Projektleiter Stadtbauamt) und Sascha Restle (Bauleiter Architekten ERNST²) Foto: Stadt Friedrichshafen

„Der Spatenstich ist der Anfang für den Bau von zwanzig Wohneinheiten in Ittenhausen. Hier bauen wir als Stadtverwaltung zum ersten Mal nach rund drei Jahrzehnten selbst bezahlbaren Wohnraum für die Menschen. Dies stellt uns gerade in der jetzigen Zeit vor besondere Herausforderungen. Ich danke allen Beteiligten für die bisher sehr gute Arbeit und wünsche dem Bauprojekt einen unfallfreien Verlauf“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller.

Im Baugebiet Ittenhausen Nord entstehen bis Ende 2024 zwanzig Wohnungen auf vier Geschossen.  Für das Bauprojekt wurden vom Gemeinderat insgesamt 10,4 Millionen Euro bereitgestellt. Rund 4,2 Millionen Euro wurden aus der Sozialen Mietwohnraumförderung des Landes Baden-Württemberg bewilligt.  Der Entwurf ist eine Eigenplanung des Stadtbauamtes.

„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, trotz der derzeit schlechten Rahmenbedingungen am Markt jetzt mit dem Bau beginnen können“, so Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtbauamtes der Stadt Friedrichshafen.

Die neue Wohnbebauung befindet sich direkt am Kreuzungs- und Zufahrtsbereich zum neuen Quartier Ittenhausen Nord. Dort entstehen entlang der Straße Alter Weinberg zwei identische Baukörper. Insgesamt entstehen drei Vollgeschosse sowie jeweils ein zurückspringendes Dachgeschoss. Von Nordosten aus werden beide Wohngebäude rückseitig über einen gemeinsamen Laubengang erschlossen. Zentral zwischen den beiden Gebäuden liegt die Haupttreppe mit einem Aufzug. Das Quartiersmanagement befindet sich im Erdgeschoss des südlichen Gebäudes und ist somit leicht zu erreichen.

„Ich bin sehr froh, dass wir hier in Ittenhausen Nord nun den dringend benötigten Wohnraum schaffen können“, so Ortsvorsteher Andreas Lipp.

Die Außenanlagen stehen sowohl den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch den Nutzern des Quartiersmanagements zur Verfügung. Auf dem Platz neben der Tiefgaragenzufahrt werden Bäume gepflanzt und Sitzstufen geschaffen. Die Sitzstufen führen direkt zur Terrasse des Gemeinschaftsraums und zum Laubengang, von dem aus nordöstlich weitere Freibereiche erschlossen werden.  

Der zentrale Zugang zu beiden Gebäuden liegt an der Straße Alter Weinberg. Hier ist auch der öffentliche Zugang zum Quartiersmanagement.  In den Freianlagen entlang des Laubenganges befinden sich hinter dem südlichen Gebäude Spielbereiche, die vom Gemeinschaftsraum des Quartiersmanagements aus eingesehen werden können. In den Außenanlagen werden kleinere Bäume und Büsche gepflanzt sowie Balanciergeräte mit einem Sandkasten mit Sitzbänken aufgestellt.

Im nördlichen Grundstücksbereich befindet sich der Zugang zum Fahrradraum. Er ist direkt von der Straße aus erreichbar. Die Fassaden werden in Teilbereichen großzügig begrünt, unter anderem nach Süden oberhalb des Quartiersmanagements und ebenso im Bereich des zentralen Treppenturms mit Aufzug. Die Einhausung des Treppenturms aus Streckmetall wird ebenfalls begrünt.

Im Untergeschoss befindet sich die Tiefgarage, in die von der Straße Alter Weinberg aus eingefahren werden kann. Im nördlichen Bereich sind die notwendigen Technik- und Abstellräume angeordnet.

Räume für das Quartiersmanagement
Die Stadt richtet für das neue Baugebiet ein Quartiersbüro ein. Dieses bietet Platz für ein Büro mit zwei Arbeitsplätzen und Besprechungsecke. Weiterhin ist eine Teeküche vorgesehen, ein Abstell- und ein Serverraum sowie die für die Nutzung notwendigen WCs. Im Süden befindet sich der dreiseitig verglaste Gemeinschaftsraum mit direktem Zugang zur überdachten Terrasse mit Sitzstufen.

Nutzungskonzept
Die geförderten Wohnungen dienen der allgemeinen sozialen Mietwohnraumnutzung. Der Wohnraum wird allen Personen überlassen, die im Besitz eines Wohnberechtigungsscheines sind.

Alle Wohnungen werden über den nordöstlichen Laubengang bzw. zusätzlich über den zentral gelegenen Treppenturm mit Aufzug erschlossen. In den beiden Obergeschossen befinden sich Drei- und Vierzimmer-Wohnungen. In diesen Wohnungen liegen die Wohnbereiche mit den loggienartigen Balkonen. Die Schlafräume orientieren sich in Richtung Südwesten zur verkehrsberuhigten Quartiersstraße. Alle Wohnungen haben großzügige offene Küchen-Ess-Wohnbereiche.

Der Balkon ist jeweils vom Wohnzimmer als auch vom Schlafzimmer aus zugänglich. Im Dachgeschoss liegen die Zweizimmer-Wohnungen, jeweils barrierefrei nutzbar. Ebenerdig begehbare Dachterrassen dienen als Freibereich für diese Wohnungen.

Elektromobilität
In der Tiefgarage werden sechs Stellplätze (25 Prozent) für E-Mobilität ausgestattet. Eine spätere Nachrüstung an allen weiteren Stellplätzen ist möglich.

Bauweise und baulicher Standard
Das Gebäude wird entsprechend dem Bedarfsbeschluss im KfW55 Standard erstellt. Das Untergeschoss wird aufgrund der geologischen Situation mit wasserundurchlässigem Beton ausgeführt. Aus statischen Gründen ist auch das Erdgeschoss in Stahlbeton geplant. Die beiden Obergeschosse werden mit Mauerwerkswänden ausgeführt. Sowohl die Wohnungstrennwände als auch die Decken werden in Stahlbeton erstellt. Damit können der Schallschutz und der sommerliche Überhitzungsschutz gewährleistet werden. Das Dachgeschoss wird in Holzbauweise ausgeführt, um die CO2-Gesamtbilanz zu verbessern.

Energetisches Konzept
Die Wärmeerzeugung erfolgt mittels einer Sole-Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Erdsondenanlage. Zur Abdeckung der Heizlast in den Wohnungen und dem Quartiersmanagement ist eine Fußbodenheizung vorgesehen. Im Sommer wird die Erdsondenanlage für eine freie Kühlung eingesetzt, die zur Temperierung der Wohnungen und der Räume des Quartiersmanagements über die Fußbodenheizung genutzt wird. Dadurch erfolgt eine Regeneration des Erdsondenfeldes. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral mit elektrischen Durchlauferhitzer in den Bädern und Küchen der Wohnungen sowie im Quartiersmanagement.

Es ist eine PV-Anlage geplant, welche Strom für die Wärmepumpe, für das Quartiersmanagement und Allgemeinstrom erzeugt. Es ist zur Maximierung der Eigennutzung ein Batteriespeicher vorgesehen. Die Wohnbebauung wird als Gebäude der Effizienzklasse A+ klassifiziert.

Technische Daten:

Tiefgarage mit insgesamt 25 Stellplätzen, davon sechs barrierefreie und
acht oberirdische Stellplätze
Technik- und Abstellräume, Waschraum (UG), Fahrradabstellraum und Müllraum (EG)
Quartiersmanagement (EG)

Neun Vierzimmer-Wohnungen mit jeweils ca. 77 Quadratmeter (EG bis 2.OG)
Fünf Dreizimmer- Wohnungen mit jeweils ca. 67 Quadratmeter (EG bis 2.OG)
Sechs Zweizimmer-Wohnungen mit jeweils ca. 55 Quadratmeter (DG), barrierefrei

PV-Anlage
Leistung: 27,36 kWp  (Kilowatt Peak)
Energieerzeugung: 27.298,36 kWh/a (Kilowattstunde/Jahr)
Eigenbedarfsdeckung des Gebäudes: etwa 35 Prozent